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Monstratorem

von Anja Gust

Der Klappentext lässt einen spannenden Krimi mit Tendenz zum Thriller in Verbindung mit einer dramatischen Liebe vermuten.

Mit dieser Erwartung habe ich das Buch gelesen. Sobald ich außergewöhnliche Spannungsliteratur wittere, wächst in mir eine Begeisterung heran, sodass ich anbeiße, vorausgesetzt, das Thema interessiert mich.

Hier geht es um einen Mörder in Kombination mit einer unmöglichen Liebe.

Liebe an sich ist so facettenreich, sodass wir sie nur unter besonderen Bedingungen erfahren. Hier wurde ich neugierig, was die Autorin Anja Gust darunter versteht.

Das Cover ist schlicht gehalten. Es zeigt einen Ausschnitt aus Michelangelos berühmten Deckengemälde der Erschaffung Adams: die sich nähernden Zeigefinger von Gott und Adam.

Schon der Titel ‘Monstatorem‘ lässt einen gewissen Schreibstil erahnen.

Der Beginn macht neugierig auf den Inhalt, da wir gleich mit dem Antagonisten Bekanntschaft machen. Danach lernt der Leser weitere Personen kennen.

Mit ihrem bildhaften Schreibstil lässt die Autorin des Lesers Kopfkino deren Familienalltag, Vergangenheit, Arbeit sowie Sehnsüchte miterleben. Und das sogar gefühlt im 3D-Format.

Und genau hier liegt die erste Schwachstelle.

Einige dieser Personen, deren Leben bis ins kleinste Detail beleuchtet werden, spielen weder eine wichtige untergeordnete Rolle, noch tragen sie zur Handlung bei. Die Geschichte gerät ins Stocken, der anfängliche Spannungsbogen fällt rapide ab.

Erst im letzten Viertel beginnt die Spannung wieder anzusteigen und wir erleben diese unmögliche Liebe zwischen der Protagonistin Sina und Tom.

Erwartet habe ich einen Krimi, bekommen habe ich einen Roman.

Allerdings einen Roman, der mich vom Schreibstil unterhalten konnte.

Jedoch war der rote Faden nicht durchgängig, einige Ausführungen über Personen und deren Landleben zu überladen, sodass die Spannung dadurch erdrückt wurde und lange Zeit benötigte, bis sie wieder an die Oberfläche kriechen konnte. Es gibt viele Erläuterungen zu Personen, die ausführlich beschrieben werden, doch dem Spannungsbogen eher abträglich sind.

Bei einigen Kapiteln wäre weniger mehr gewesen, damit die Geschichte sich teilweise nicht zu sehr als ein Heimatroman darstellt.

Immer wieder kam in mir das Gefühl auf, die Autorin hätte gern mehr erzählt, sich dabei aber etwas verzettelt.

Für Leser/-innen, die auf schön geschriebene Romane, mit ein Quäntchen Spannung stehen, könnte dieses Buch Freude bereiten.

Ich gebe diesem Buch 3 Sterne.

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